– Anthropozän –
Gregory Seán Sheehan
Die vor zwei Jahren angefangene Werkgruppe »Loci« sollte sich zuerst um Vorstellungswelten — tief unter der Erde liegend — handeln.
Während des Anfangsstadiums dieses Projekts wurde die unterirdische Vorstellungswelt aus der schlummernden Tiefe herausgerissen und durch die täglichen Schlagzeilen von Angst, Mord, Krieg und sinnloser Zerstörung ersetzt.
Diese Ereignisse beeinflussten und veränderten mein künstlerisches Vorhaben drastisch. Enttäuscht und wütend — im Malrausch und einige Bilder später — wusste ich, dass ich in einen Strudel zunehmender Verzweiflung hineingezogen wurde zu einem Ort, wo Trümmer, Tod und Zerstörungswahn ganze Lebensräume zerstörten.
Meine Suche nach etwas Aufbauendem, Inspirierendem und Überdauerndem, brachte mich nach und nach zu den älteren Vorstellungswelten. Zu den Altgriechischen »Chariten«, Töchter des Zeus und Eurynome; zu Euphrosyne: die Frohsinnige, Thalia: die Blühende und Aglaia: die Strahlende.
Da »Die Chariten« eine menschliche Vorstellung von Anmut und Haltung verkörpern, habe ich auf die herkömmlichen Darstellungen verzichtet, um auf die geistigen Aspekte dieser Wesenheiten hinzuweisen.
Die Arbeit, entstanden in der Zeit von 2022 bis 2025, besteht aus drei Teilen (Triptychon) mit einer Höhe von 220 cm und ein Gesamtbreite von 150 cm. Materialbeschaffenheit: Acrylat, Hochmoor-Torf, Pigmente, auf Leinen. (Siehe der obere Ausschnitt).